Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Tierärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Kastration bei Hunden: die wichtigsten Fragen für Hundebesitzer leicht erklärt

Kastration bei Hunden: die wichtigsten Fragen für Hundebesitzer leicht erklärt

Die Kastration bei Hunden wird heute in fast allen Tierarztpraxen und Kliniken als Routineeingriff durchgeführt. Viele Hundebesitzer entscheiden sich für diesen Weg. Die Gründe können dabei sehr unterschiedlich sein. Doch in welchen Fällen ist die Kastration sinnvoll und wie risikoarm ist die Operation wirklich? Zum Thema Kastration bei Hunden gibt es viele verschiedene Meinungen und einige Mythen, mit denen wir an dieser Stelle aufräumen möchten.

Was ist der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration bei Hunden?

Diese beiden Begriffe werden manchmal irrtümlich gleichgesetzt. Dabei handelt es sich um zwei ganz unterschiedliche Operationen. Bei der Sterilisation wird die Fortpflanzung unterbunden, indem die Samenleiter beim Rüden oder die Eileiter bei der Hündin durchtrennt werden. Die Sterilisation hat also keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Die Hündin zeigt weiterhin typisches Verhalten während der Läufigkeit und der Sexualtrieb des Rüden bleibt ebenfalls unverändert. Der Eingriff soll also lediglich die ungewollte Fortpflanzung verhindern. Bei der Kastration hingegen werden die hormonbildenden Fortpflanzungsorgane operativ entfernt und die Produktion der Sexualhormone damit unterbunden.

Wie verläuft eine Kastration bei Rüden?

Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. Vor dem Eingriff wird der Hodensack rasiert und desinfiziert. Anschliessend führt der Tierarzt einen Hautschnitt vor dem Hodensack aus und schiebt die Hoden samt Nebenhoden und Samenleiter hervor. Der Samenleiter wird abgebunden und der Tierarzt entfernt die Hoden unterhalb der abgebundenen Stelle. Der Samenstrang wird wieder freigegeben und die Wunde wieder verschlossen. Sobald dein Rüde vollständig aufgewacht ist, kannst du ihn wieder mit nach Hause nehmen.

Die Pflege nach der Kastration ist nicht aufwendig. Du solltest lediglich darauf achten, dass die Wunde sauber bleibt. Eine Halskrause oder ein Bauchverband in der Anfangszeit sind wichtig, da dein Hund andernfalls ständig an der Wunde lecken würde oder die Nähte aufbeissen könnte. Du solltest ausserdem für mindestens zwei Wochen grosse Anstrengungen wie Herumtoben und Springen vermeiden, damit die Wunde gut heilen kann.

Wie wird der Eingriff bei Hündinnen vorgenommen?

Der Eingriff bei der Hündin ist etwas aufwendiger. Ebenso wie beim Rüden muss die Hündin in Vollnarkose gelegt werden. Der Schnitt erfolgt an der Bauchwand. Dabei muss der Tierarzt die Haut, Unterhaut und Muskulatur öffnen, um die Geschlechtsorgane freilegen zu können. In diesem Fall werden die Eierstöcke abgebunden und nacheinander entfernt. In vielen Fällen entfernen Tierärzte die Gebärmutter gleich mit.

Da die Wundfläche grösser ist, erhält die Hündin einen speziellen Bauchanzug, der die Naht sauber hält und das Lecken und Knabbern verhindern soll. Wie beim Rüden können die Fäden nach etwa zehn Tagen gezogen werden. Bis dahin sollte die Hündin ebenfalls möglichst ruhig gehalten werden.

Welche Vorteile hat die Kastration bei Hunden?

Eine Kastration bei Hunden bringt folgende Vorteile:

  • kein ungewollter Nachwuchs
  • verhindert die Scheinträchtigkeit bei Hündinnen
  • geringeres Risiko für Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane
  • reduziert den Stress bei sexuell hyperaktiven Rüden
  • Allgemein bleibt unerwünschtes Verhalten aus, das auf einen überhöhten Sexualtrieb zurückzuführen ist.

Welche Nachteile kann eine Kastration bei Hunden haben?

Auf der anderen Seite birgt die Kastration auch Nachteile und gesundheitliche Risiken:

  • Jeder zweite Hund neigt zur Fettleibigkeit.
  • mögliche Wesensveränderungen wie Lethargie
  • erhöhtes Risiko für Herz-, Milz- und Knochentumore
  • Nicht jedes Fehlverhalten ist auf Sexualhormone zurückzuführen und kann durch die Kastration behoben werden.
  • Sowohl Hündinnen als auch Rüden reagieren häufig aggressiver auf andere Hunde.
  • Das Fell kann stumpf werden.
  • Grosse Hündinnen neigen zu Inkontinenz.
  • Eine Operation unter Vollnarkose ist immer riskant.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kastration?

Wann du deinen Hund kastrieren lässt, sollte gut überlegt sein. Denn erfolgt die Kastration bei Hunden zu früh, kann das schwerwiegende Folgen haben. Dein Hund sollte in jedem Fall die Pubertät vollständig abgeschlossen haben und ausgewachsen sein. Ebenso wie Menschen durchlaufen auch Hunde in dieser Zeit wichtige körperliche und geistige Veränderungen. Ausserdem beeinflussen die Sexualhormone den Knochenaufbau. Wenn die Kastration zu früh erfolgt, steigt das Risiko für Knochen- und Gelenkbeschwerden im Alter deutlich. Hündinnen sollten möglichst eine Läufigkeit durchlebt haben, bevor sie kastriert werden. Einige Tierärzte geben jedoch zu bedenken, dass das Risiko für Mammatumore nur abnimmt, wenn die Kastration vor der ersten Läufigkeit erfolgt. In jedem Fall solltest du Vorteile und Nachteile gemeinsam mit deinem Tierarzt gründlich abwägen.

Welche Alternativen zur Kastration bei Hunden gibt es?

Eine Kastration ist ein grosser Eingriff, der unumkehrbar ist und mögliche Nachteile haben kann. Möchtest du deinem Hund eine Operation ersparen oder über einen gewissen Zeitraum testen, ob die Kastration überhaupt sinnvoll wäre, bietet sich die chemische Kastration bei Rüden an. Dafür wird ein Chip unter die Haut gesetzt, der kontinuierlich einen Wirkstoff abgibt und die Testosteronbildung blockiert. Die Implantate wirken je nach Modell sechs oder zwölf Monate. Die Kosten sind dabei deutlich niedriger als bei einer Kastration. Für Hündinnen gibt es solche jedoch Präparate nicht. Hier wäre die Alternative eine Hormonspritze, die eine Läufigkeit unterdrückt. Diese Methode ist aber nicht zu empfehlen, da sie im Verdacht steht, Mammatumore massiv zu begünstigen.

Der Tierarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Tierärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Deine Katze hustet? So gehst du der Ursache auf den Grund

Jeder Tierbesitzer freut sich, wenn sein Tier gesund und munter ist. Doch auch Tiere können krank werden und sind dann auf deine Hilfe angewiesen. Du möchtest, dass es deinem Haustier schnell wieder besser geht. Wenn deine Katze hustet, solltest du das nicht als Bagatelle abtun. Wenn der Husten nicht schnell wieder aufhört, musst du unbedingt professionelle Hilfe beim Tierarzt suchen. Dieser untersucht deine Katze genau und stellt eine professionelle Diagnose. Je nachdem, ob es sich um eine Infektion, eine Lungenentzündung oder sogar Asthma handelt, wird er eine wirkungsvolle Behandlung einleiten. Alles rund um die hustende Katze haben wir hier zusammengestellt.

Zeckenhalsband Haustiere – Fragen und Antworten zur Wirkung

Tiere sind gerne in der freien Natur unterwegs und gehen auf Jagd. Die Heimkehr ist dann weniger schön, wenn ein Haustier sich auf einmal stark zu kratzen beginnt oder im Fell Parasiten aufweist. Dann besteht für den Haustierhalter Handlungsbedarf.

Die besten Hundeheime finden? Diese Tipps helfen

Wenn Hunde nicht mehr zuhause gehalten werden können oder wenn der Halter verreisen will, sind Hundeheime eine gute Lösung. Nach Ansicht vieler Tierschutzvereine ist ein Hundeheim auf jeden Fall eine bessere Option, als das hilflose Tier auszusetzen. Zu unterscheiden sind Hundeheime, in denen die Tiere vermittelt werden, weil der Halter sie abgeben möchte, und Hundepensionen, die nur für einen vorübergehenden Aufenthalt dienen. Wenn du die folgenden Tipps beachtest, findest du sicher die besten Hundeheime in deiner Region, die zu deinen Vorstellungen passen und in denen dein Vierbeiner gut untergebracht ist.

Würmer bei Katzen – gute Hygiene reicht nicht immer aus

Würmer bei Katzen haben vielschichtige Ursachen, aber eines gemeinsam: Ein Wurmbefall zieht meist massive gesundheitliche Beschwerden nach sich. Die hartnäckigen Parasiten lösen zahlreiche Krankheitssymptome aus. Als aufmerksamer Halter und Katzenliebhaber erkennst du diese bei aufmerksamer Beobachtung schnell. Das ist bei beim Wurmbefall auch wichtig, denn der rechtzeitige Gang zum Tierarzt kann den Tieren schnell Linderung verschaffen. Ausserdem trägst du damit für deine eigene Gesundheit Sorge, denn eine Vielzahl an Schmarotzern kann auf Menschen übertragen werden. Sind Katzen von Würmern befallen, hat das nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Alles zum Thema erfährst du hier.

Die Schweizerische Tiermeldezentrale bringt Besitzern vermisste Haustiere zurück

Wenn ein Haustier plötzlich verschwindet, ist das Leid der Besitzer gross. Die Ungewissheit über den Verbleib des treuen Begleiters schmerzt. Jährlich werden etwa 30.000 solcher Fälle in der Schweiz dokumentiert. Die Schweizerische Tiermeldezentrale, kurz STMZ, hat sich als Non-Profit-Organisation auf das Suchen und Finden vermisster Tiere spezialisiert. Als Meldestelle fungiert eine Plattform im Internet. Über das Verzeichnis findest du jeden erfassten Fall. Die Meldestelle wird von einem Helferkreis unterstützt und steht dir rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.

Die Siamkatze – der asiatische Wirbelwind unter den Hauskatzen

Die Siamkatze gehört zu den ältesten und bekanntesten Katzenrassen der Welt. Die mysteriöse Schönheit zieht Katzenliebhaber und die, die es noch werden möchten, schnell in ihren Bann. In diesem Ratgeber erhältst du ein detailliertes Rasseportrait und Antworten auf alle Fragen rund um die Anschaffung, Haltung und Pflege dieser eleganten und quirligen Samtpfoten.